Wie du ein Burnout verhindern und nachhaltigen Content machen kannst

Wie immer heisse ich dich willkommen in einer weiteren Ausgabe von Creator Manual.

Genau gleich wie bei einem herkömmlichen Beruf ist es auch als Content Creator möglich ein Burnout zu kriegen. Diese Thematik möchte ich heute behandeln.

Egal ob du dich gerade in solch einer Situation befindest oder noch nicht. Du wirst bestimmt etwas davon mitnehmen können.

Als Erstes möchte ich dir ein Szenario vorstellen. Los gehts!

Burnout Szenario

Erinnere dich, wie du dich gefühlt hast, als du das erste Mal damit begonnen hast.

Vielleicht war es Fotografie. Dein/e Lieblingsfotograf/in hat dich dazu inspiriert, auch eine Kamera in die Hände zu nehmen. Du hast deiner Kreativität freien Lauf gelassen. Du hast alles Mögliche fotografiert und stundenlange Tutorials geschaut, um in dem besser zu werden, das dir Freude macht.

Irgendwann entscheidest du dich dazu, deine Fotos auf eine Social Media Plattform hochzuladen.

Jetzt passiert, aber etwas womit du vielleicht nicht gerechnet hast. Deine Leidenschaft hat ihr Publikum nicht gefunden.

Du kriegst keine Likes und niemand möchte dir folgen. Du denkst nicht zu lange darüber nach und postest noch mehr Bilder. Oh! Ein Foto geht viral und du bekommst Likes ohne Ende. Du kannst nicht glauben, wie viele Leute dir jetzt folgen.

Natürlich bist du völlig ausser dir und möchtest von diesem Ansturm an Followers profitieren. Du postest noch mehr Bilder.

Doch ... wieder nichts.

Wieso scheint sich wieder niemand für deine neuen Bilder zu interessieren? Das letzte Bild hat ja so viel Aufmerksamkeit gekriegt. Dabei hast es du es nicht einmal schön gefunden.

Du versuchst ein ähnliches Bild zu schiessen und …

Schon wieder! Du kriegst massiv viele Likes und deine Followerzahl wächst rasant.

Du begreifst, dass den Menschen auf dieser Plattform solche Bilder am meisten gefallen. Damit dein Account noch mehr wächst, verbringst du die nächsten Wochen und Monate damit, diesen Content zu kreieren. Heute gibt es Tausende von Menschen, die nur darauf warten, bis du deine nächsten Bilder veröffentlichst.

Sie schreiben in den Kommentaren, dass sie sich schon darauf freuen.

Sie werden ungeduldig und schreiben dir auch per DM, um zu wissen, wann du wieder etwas veröffentlichst.

Ihnen ist nicht bewusst, wie sehr du es mittlerweile hasst diese Bilder zu schiessen. Dein ganzer Prozess vom Planen deiner Bilder, dem Shooting bis hin zur aufwendigen Nachbearbeitung widmest du etwas, was dir keine Freude bereitet.

Allein der Gedanke daran, dein nächstes Stück Content zu kreieren, sorgt für unbeschreiblichen Stress in dir selbst.

Der Zauber, den du zu Beginn gespürt hast, ist vollkommen verschwunden.

Dir ist es auf einmal egal. Du möchtest nicht mehr diesen Content machen und hörst auf. Das ist leider die Realität von viel zu vielen Content Creators. Lass das nicht zu deiner werden.

Das Gute an der Geschichte ist, dass wir es selbst in der Hand haben, was wir machen und wann wir es machen.

Dazu musst du zuerst deine Denkweise ändern.

Wieso hast du angefangen?

Wir alle haben als Content Creator eine Motivation.

Einen Grund, wieso wir überhaupt diese Reise begonnen haben. Manchmal bemerken wir das nicht einmal. Doch es ist möglich und wichtig, das von Anfang an zu definieren.

Überlege dir sorgfältig ...

• warum du Content Creator sein willst.
• wieso du diese Art von Content machen willst.
• was du mit deinem Content bezwecken willst.

Das schützt dich davor, später frustriert zu sein und die Freude an deiner Leidenschaft zu verlieren.

Es gibt keinen falschen Grund. Es gibt jedoch Gründe, die eher zu einem Burnout führen als andere. Bei extrinsischen Anreizen, wie Geld und Ruhm, besteht eine grössere Gefahr vor einem Burnout.

Für wen machst du es?

Das Ding mit Social Media ist, dass wir alle um die Aufmerksamkeit der Nutzer kämpfen.

Um erfolgreich zu sein, musst du viel Energie und Zeit damit verbringen, so viel Aufmerksamkeit wie möglich für dich zu gewinnen. Du stehst dabei nicht nur in Konkurrenz mit Creators, die ähnlichen Content, wie du machen.

Nein, du misst dich auch mit Meme Pages und lustigen Tiervideos.

Eine Messzahl auf sozialen Medien ist es, wie viel Zeit Nutzer damit verbringen, deinen Content zu konsumieren.

Sobald dir das bewusst wird, stehst du vor zwei Entscheidungen. Möchtest du Content teilen, weil dich der Prozess von der Kreation bis zur Veröffentlichung einfach glücklich macht? Ist dir dabei völlig egal, ob niemand das sieht oder hört?

Wenn du beides mit Ja beantworten kannst, dann mach das unbedingt.

Am Ende vom Tag sollten wir alle das tun, was uns glücklich macht.

Falls du aber sagst, dass du auf Social Media wachsen möchtest, dann musst du die Regeln dieser Plattform befolgen. Du bist dazu gezwungen, das Attention Game zu spielen.

Das Attention Game ist nichts anderes als die Art und Weise, um so viel Aufmerksamkeit der Nutzer wie möglich zu erhalten.

Jede Plattform hat ihre Regeln und Tricks, wie man ein Following generiert. Das beinhaltet zum Beispiel, wie im Szenario mehr von deinen viralen Beiträgen zu posten.

Du kannst dich auch für eine dritte Option entscheiden. Sie existiert genau in der Mitte.

Finde dein Gleichgewicht

Wie bei fast allem gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift.

Leidenschaftlicher Content ohne Strategie bringt es nicht weit. Gleichzeitig bleibt strategischer Content ohne Leidenschaft auf der Strecke stehen.

Finde heraus, was dir wirklich Spass macht.

Plane dir Zeit ein, um an deinen Passion-Projekten zu arbeiten.

Mach dir aber auch Gedanken darüber, welche Beiträge am besten ankommen. Gestalte deinen Arbeitsprozess so, wie es dir gefällt. Du magst etwas davon nicht?

Finde heraus, ob das jemand anderes für dich übernehmen kann.

Schlusswort

Es ist etwas Wunderbares, wenn die Leidenschaft zum Beruf wird.

Leider vergisst man auf dem Weg oft, warum man überhaupt begonnen hat. Der Spass und die Magie verschwinden. Am Ende verliert man die Lust darauf, weil man es machen MUSS.

Ich möchte diesen Artikel mit einem Satz beenden, den ich gelesen habe und der einen starken Eindruck hinterlassen hat.

When content is a biproduct of passion, you create magic. When content is a biproduct of necessity, you create burden.